Sind Vapes schädlicher als Zigaretten? Eine umfassende Analyse der Risiken

In den letzten Jahren hat die Popularität von E-Zigaretten – oft als Vapes bezeichnet – weltweit stark zugenommen. Besonders bei jungen Menschen erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Viele betrachten sie als „gesündere“ Alternative zur herkömmlichen Zigarette. Doch ist das wirklich der Fall? Sind Vapes schädlicher als Zigaretten? Oder handelt es sich dabei lediglich um einen modernen Irrglauben?

Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen Erkenntnisse, gesundheitlichen Risiken und gesellschaftlichen Auswirkungen beider Produkte – sowohl der klassischen Tabakzigarette als auch der elektronischen Zigarette – und vergleicht sie miteinander. Am Ende erhalten Sie eine fundierte Einschätzung, was tatsächlich schädlicher ist: Vapes oder Zigaretten.

Was Sind Vapes schädlicher als Zigaretten?

Sind Vapes schädlicher als Zigaretten sind industrielle Produkte, die aus fein geschnittenem Tabak bestehen und meist mit Papier umwickelt werden. Beim Verbrennen des Tabaks entstehen mehrere Tausend chemische Verbindungen, von denen viele toxisch oder krebserregend sind.

Inhaltsstoffe von Zigaretten

  • Nikotin – stark süchtig machende Substanz

  • Teer – krebserregend

  • Kohlenmonoxid – reduziert den Sauerstofftransport im Blut

  • Formaldehyd, Blausäure, Benzol – giftige Chemikalien

  • Schwermetalle – wie Blei, Arsen und Cadmium

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich mehr als acht Millionen Menschen weltweit an den Folgen des Tabakkonsums.

Was sind Vapes oder E-Zigaretten?

Vapes oder E-Zigaretten sind batteriebetriebene Geräte, die eine Flüssigkeit – genannt Liquid – erhitzen, um ein inhalierbares Aerosol zu erzeugen. Diese Geräte enthalten kein Tabak, doch fast alle Liquids enthalten Nikotin und andere chemische Zusatzstoffe.

Inhaltsstoffe von Liquids

  • Propylenglykol & Glycerin – Trägerstoffe für das Aerosol

  • Aromen – oft künstlich hergestellt

  • Nikotin – in unterschiedlichen Konzentrationen

  • Weitere Chemikalien – u. a. Acetaldehyd, Diacetyl, Schwermetalle

Obwohl Vapes keine Verbrennung verursachen, entstehen beim Erhitzen ebenfalls gesundheitsschädliche Substanzen.

Gesundheitliche Auswirkungen im Vergleich

Kurzfristige Auswirkungen

KriteriumZigarettenVapes
AtemwegeReizung, Husten, KurzatmigkeitReizung, Husten, trockener Hals
Herz-Kreislauf-SystemAnstieg von Puls & BlutdruckÄhnliche Wirkung durch Nikotin
AbhängigkeitSehr starkEbenfalls stark, vor allem bei hohem Nikotingehalt
PassivrauchenHochGeringer, aber nicht zu vernachlässigen

Langfristige Risiken

Zigaretten:

  • Lungenkrebs

  • Herzinfarkt

  • COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)

  • Schlaganfall

  • Zahnverlust und Parodontitis

Vapes:

  • Schädigung der Lunge (z. B. EVALI – E-Zigaretten-assoziierte Lungenschäden)

  • Unklare Langzeitfolgen – noch nicht abschließend erforscht

  • Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Erhöhte Wahrscheinlichkeit für Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen

Was sagt die Wissenschaft?

Studienlage zu Zigaretten

Die Gefährlichkeit von Zigaretten ist seit Jahrzehnten umfassend belegt. Studien zeigen, dass etwa 50 % der langjährigen Raucher an tabakbedingten Krankheiten sterben. Kein Zweifel: Zigaretten sind hochgradig gesundheitsschädlich.

Studienlage zu Vapes

Obwohl E-Zigaretten deutlich neuer auf dem Markt sind, gibt es bereits zahlreiche Studien:

  • Eine Untersuchung der Johns Hopkins University (2022) zeigt, dass Vapes ebenfalls schädliche Chemikalien freisetzen, wenn auch in geringerer Konzentration als Zigaretten.

  • Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind Vapes weniger schädlich als Zigaretten, aber nicht harmlos.

  • Die WHO warnt davor, E-Zigaretten als „sicher“ zu bezeichnen – besonders, da viele Jugendliche durch sie erstmals mit Nikotin in Kontakt kommen.

Die Rolle des Nikotins

Einer der Hauptgründe, warum sowohl Zigaretten als auch Vapes süchtig machen, ist Nikotin. Es führt zu:

  • Toleranzentwicklung

  • Entzugserscheinungen

  • Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung bei Jugendlichen

  • Erhöhtem Risiko für andere Suchtmittel

Zwar ist Nikotin allein nicht krebserregend, doch es verändert das Verhalten und wirkt auf das Belohnungssystem des Gehirns. In Vapes kann die Nikotinkonzentration durch sogenannte „NicSalts“ sogar noch höher sein als in Zigaretten – was eine stärkere Abhängigkeit begünstigt.

Jugend und Einstiegseffekt

Ein besonders kritischer Aspekt: Vapes führen häufig junge Menschen an das Rauchen heran.

  • Aromen wie Mango, Cola oder Bubblegum machen Vapes besonders attraktiv für Teenager.

  • Studien zeigen, dass Jugendliche, die vapen, später eher zu herkömmlichen Zigaretten greifen.

  • In Deutschland liegt das Einstiegsalter für Vapes bei 14 bis 16 Jahren – oft ohne Wissen der Eltern.

Diese Entwicklung bereitet Gesundheitsbehörden weltweit Sorge.

Gesellschaftliche und gesetzliche Betrachtung

Deutschland

  • Verkauf von E-Zigaretten an unter 18-Jährige ist verboten.

  • Werbeverbot für Tabak und Nikotinprodukte in Fernsehen, Radio, Print.

  • Steuer auf Liquids wurde 2022 eingeführt.

International

  • In Ländern wie Australien oder Singapur sind Vapes mit Nikotin komplett verboten.

  • In Großbritannien werden Vapes dagegen teilweise sogar als Mittel zur Rauchentwöhnung empfohlen – unter ärztlicher Aufsicht.

Sind Vapes wirklich besser als Zigaretten?

Argumente für Vapes (im Vergleich zu Zigaretten)

  • Keine Verbrennung – weniger krebserregende Stoffe

  • Weniger Geruch

  • Geringeres Passivrauchrisiko

  • Potenziell hilfreich zur Rauchentwöhnung

Argumente gegen Vapes

  • Keine Langzeitstudien

  • Hoher Nikotingehalt möglich

  • Unregulierter Markt (viele schwarze Schafe)

  • Einstiegstor für Jugendliche

Fazit: Vapes sind möglicherweise weniger schädlich als Zigaretten, aber nicht unschädlich.

Fazit: Sind Vapes schädlicher als Zigaretten?

Die kurze Antwort: Nein – aber sie sind trotzdem gesundheitsschädlich.

E-Zigaretten enthalten zwar weniger giftige Stoffe als klassische Zigaretten, doch sie bergen eigene Risiken – insbesondere für die Lunge und das Herz-Kreislauf-System. Für erwachsene Raucher können sie eine Übergangslösung zur Rauchentwöhnung sein – vorausgesetzt, sie werden gezielt und unter Aufsicht verwendet.

Für Jugendliche, Nichtraucher oder Gelegenheitsnutzer gilt jedoch: Finger weg! Der vermeintlich harmlose „Dampf“ ist kein Ersatz für reine Luft und birgt das Risiko einer lebenslangen Nikotinabhängigkeit.

Empfehlungen für Verbraucher

  • Wenn Sie Nichtraucher sind: Nicht anfangen – weder mit Zigaretten noch mit Vapes.

  • Wenn Sie Raucher sind und aufhören wollen: Konsultieren Sie eine Fachperson. Vapes können Teil eines Entwöhnungsplans sein, sind aber kein Wundermittel.

  • Wenn Sie Jugendliche im Umfeld haben: Aufklärung ist entscheidend. Zeigen Sie auf, dass Vapes keine harmlosen Spielzeuge sind.

FAQ

Ist Passivrauchen bei Vapes gefährlich?

Passivrauchen bei E-Zigaretten ist weniger gefährlich als bei Tabak, aber nicht risikofrei. Besonders Kleinkinder, Asthmatiker und Schwangere sollten den Dämpfen nicht ausgesetzt werden.

Können Vapes Krebs verursachen?

Die Langzeitwirkung von Vapes ist noch nicht abschließend geklärt. Einige enthaltene Stoffe wie Formaldehyd oder Acetaldehyd gelten jedoch als krebserregend.

Wie kann man mit dem Vapen aufhören?

Ähnlich wie bei Zigaretten braucht es Willenskraft, Unterstützung und ggf. professionelle Hilfe. Nikotin-Pflaster oder Verhaltenstherapie können dabei helfen.

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